Am Freitag, den 24. Juni 2022 war eine Abordnung des Ternitzer e5-Teams darunter Karl Pölzelbauer, Stadtamtsdirektor Mag. Gernot Zottl und Daniela Mohr sowie Mag. (FH) Katharina Fuchs von der Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal zu Gast bei KWS Ökokraft in Ternitz Urbanhof. Dieser Betrieb ist mustergültig und zeigt schon jetzt vor, wie die Energiewende gelingen kann. Der Geschäftsführer Ing. Andreas Posch führte gemeinsam mit Christoph Posch persönlich durch das Holzgaskraftwerk, das seit Juli 2020 in Betrieb ist.

Das Holzgaskraftwerk vom Typ CW1200-400 wurde vom Tiroler Unternehmen „Syncraft“ geliefert. Diese Holzgasanlage produziert 400 kW elektrische und ca. 600 kW thermische Energie. Dabei wird der Ökostrom in das öffentliche Stromnetz und die Wärme in das vorhandene Fernwärmenetz eingespeist. „Gefüttert“ wird die Anlage mit regionalen Hackschnitzel, die zum größten Teil aus Schadholz stammen. Drei Trocknungsboxen sorgen für die Vortrocknung des Hackgutes.

BRENNSTOFFNUTZUNGSGRAD >90 %
Die Anlage hat einen hocheffizienten Wirkungsgrad, wobei alle Nutzenergieströme zusammen, inklusive der Kondensationsenergie aus dem Abgasstrom des Gasmotors, einen Brennstoffnutzungsgrad von deutlich mehr als 90 % erreichen.

Ein klimapositiver Kreislauf
Beim Verstromungsprozess entsteht Bio-Holzkohle Der tägliche Ertrag an Holzkohle liegt für eine Größe dieses Kraftwerks bei 3,7 m³. Das heißt, dass allein durch diese Anlage täglich 1,8 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre abgezogen werden. Wird die Holzkohle anschließend nutzbringend eingesetzt, wie beispielsweise als Bodenverbesserer in der Landwirtschaft, wird dieser Kohlenstoff langfristig gebunden. Daraus entsteht ein klimapositiver Kreislauf, wodurch eine nachhaltige Auswirkung auf unsere Umwelt erzielt wird. Man kann es auch „Rückwärtskraftwerk“ nennen; eine Technologie, die schon heute zu einer CO2-Reduktion beiträgt. Weitere Verarbeitungsoptionen für die Kohle sind die Herstellung von Grillkohle und die Produktion von Futterkohle.

Steigerung der regionalen Wertschöpfung
„Um eine jahreszeitenunabhängige Stromversorgung zu gewährleisten und die Wertschöpfung in der Region zu erhöhen sind solche hocheffizienten Holzverstromungsanlagen wie jene der KWS Ökokraft Ternitz vorbildhaft und eine effektive Lösung“, ist sich Umwelt-Stadträtin Daniela Mohr sicher. Und Klima- und Energiemodellregionsmanagerin Katharina Fuchs ergänzt: „Hätten wir mehr dieser dezentralen Wärme- und Stromversorger, bräuchten wir Mellach nicht!“.

Foto Credit (von links nach rechts): Karl Pölzelbauer, Gernot Zottl, Katharina Fuchs, Christoph Posch, Daniela Mohr, Andreas Posch