Das Umsetzungskonzept
Die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Schwarzatal besteht seit über 12 Jahren und befindet sich derzeit in der Weiterführungsphase 4. Die Anfänge der Modellregion liegen in den Jahren 2010/2011, als die LEADER-Region NÖ-Süd den Energiepark Bruck/Leitha mit der Erstellung eines Regionalen Energiekonzepts beauftragte. Alle 34 Bürgermeister:innen unterzeichneten ein gemeinsames Energieabkommen. Aufbauend auf diesem richtungsweisenden Konzept wurde die Klima- und Energie-Modellregion NÖ-Süd eingereicht und nahm Ende Oktober 2011 ihre Arbeit auf. Das Gebiet der KEM NÖ-Süd war deckungsgleich mit jenem der gleichnamigen LEADER-Region – aufgeteilt auf zwei politische Bezirke flächenmäßig, als auch von der Anzahl der zu betreuenden Gemeinden (34 bzw. 33). Im ersten Jahr wurde die KEM von Peter Groß betreut. Von Jänner 2013 bis April 2019 lenkte Christian Wagner als Modellregionsmanager (MRM) die Geschicke der Modellregion. 2016 initiierte Wagner eine Straffung von 34 auf 13 Mitgliedsgemeinden. Die Region wird seitdem als ‚KEM Schwarzatal‘ fortgeführt.
Mitte 2019 kam es zu einem erneuten Wechsel im Management der Modellregion – von Mai 2019 bis Oktober 2021 war Andrea Stickler mit dem Management der KEM Schwarzatal betraut. Seit November 2021 zeichnet Katharina Fuchs für die Klima- und Modellregion Schwarzatal verantwortlich.
Die Vorgabe in der Weiterführung IV der KEM ist es, das Energiekonzept aus dem Jahr 2011 zu aktualisieren. Auf Basis einer aktuellen SWOT-Analyse gilt es wieder eine wesentliche strategische Grundlage für die Ausrichtung der KEM in den nächsten Jahren zu schaffen.
Erklärtes Ziel ist es, das neue Umsetzungskonzept (UK) gut lesbar und vor allem praxistauglich zu gestalten. Jede Gemeinde soll sich mit konkreten Ansätzen und Handlungsempfehlungen wiederfinden. Wesentlich für die Weiterentwicklung der KEM ist aber auch das Lernen aus der Vergangenheit – sprich das neue UK enthält auch eine Evaluierung des ursprünglichen Konzepts auf Basis der vereinbarten Ziele aus dem Energieabkommen.
Das aktualisierte Umsetzungskonzept dient auch nach außen hin als zentraler Orientierungsrahmen der KEM-Arbeit. Im Zuge dessen sind auch die Erfassung von Absenkpfaden und Sektor-spezifische CO2-Emissions-Reduktionen für die nächsten Jahre relevant. Dazu soll es eine langfristige Perspektive bieten – nicht nur bis zum Ende der Weiterführungsphase 2025, sondern darüber hinaus – bis zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität der Bundesregierung, also bis zum Jahr 2040.
Die Inhalte des neuen Umsetzungskonzepts fließen auch in die gegenwärtige Kommunikationsstrategie und Medienarbeit der KEM ein. Wesentliche Inhalte des Umsetzungskonzeptes werden wiederum in andere regionale Strategieprozesse integriert – bspw. Kleinregionale Strategien, LEADER-Strategie, Tourismus-Strategie. Eingebunden werden Gemeindevertreter:innen (Bgm:innen., Vizebgm:innen., Amtsleiter:innen, Umwelt-Gemeinderät:innen, Energiebeauftragte), Klimabündnis-Schwarzatal bzw. Verantwortliche des e5-Teams, Vereine, Verbände, interessierte Bürger:innen, lokale Betriebe.
Der Erarbeitungsprozess
Die KEM war in den Erarbeitungsprozess der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) der LEADER-Region NÖ-Süd (LE 23-27), der Anfang 2021 startete und Anfang 2023 abgeschlossen, wurde von Beginn an miteingebunden. Im Zuge der Erarbeitung der LES gab es einen breit angelegten Beteiligungsprozess gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern der Region, unter Ihnen Obleute, Verantwortliche der Kleinregionen, Gemeindeverantwortliche und Mitglieder des Projektauswahlgremiums (bestehend aus unter 50% öffentlichem Anteil) mit wichtigen Playern und Gestalter:innen der Region. Begleitend wurde im Zeitraum von November 2011 bis März 2022 eine umfangreiche Fragebogen-Erhebung durchgeführt, in der auch KEM-relevante Themen wie Klimaschutz, erneuerbare Energie und Mobilität enthalten waren. Bei der Gestaltung des Fragebogens konnte die KEM ihre Bedarfe miteinfließen lassen. Die Ergebnisse aus der Befragung wurden mit Präsenzworkshops zu den einzelnen Aktionsfeldern abgerundet (Aktionsfeld 2: Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes und Aktionsfeld 4: Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel). Die KEM konnte die Ergebnisse aus diesen Formaten wiederum in den Weiterführungsantrag miteinfließen lassen.
Im Oktober 2022 organisierte die KEM an drei Tagen (13.10, 18.10., 21.10.) Gemeindegespräche in allen 13 Mitgliedsgemeinden, um den Ist-Zustand und die Bedarfe exakt zu erheben. Die Modellregionsmanagerin wurde dabei unterstützt durch das Raumplanungsbüro im-plan-tat. Teilgenommen haben jeweils abhängig auch von der Größe der Gemeinde und in unterschiedlichen Konstellationen: die Bürgermeister:innen und Vizebürgermeister:innen, Bauamtsleiter/ Bauamtsdirektoren, Umwelt-Stadträt:innen, Umwelt-Gemeinderät:innen, Energiebeauftragte als auch Mitglieder des e5-Teams. In den gemeinsamen Gesprächen wurde erfasst, wo derzeit die größten Energie- und Wärmeeinsparungspotentiale liegen (etwa Straßenbeleuchtung, Gebäude, Wasserversorgung) und wie eine Umsetzung erfolgen kann, gereiht nach Prioritäten und Budget/Fördermöglichkeiten. In einer Sitzung der Steuerungsgruppe der KEM Schwarzatal wurden am 6. Dezember 2022 die Ergebnisse der Gemeindetour in einem gemeinsamen Workshop abgestimmt.
Das aktuelle Umsetzungskonzept aus 2023 können Sie hier downloaden: UK KEM Schwarzatal NEU2023_final_gross .