Die Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal lud am 24.4. zur Exkursion – mit spannenden Einblicken in nachhaltige Wohnprojekte, bei denen ökologische Bauweise und gemeinschaftliches Leben im Mittelpunkt stehen. Modellregionsmanagerin Katharina Fuchs (2. v. r.) organisierte die Exkursion und begleitete eine bunt gemischte Gruppe aus Gemeindepolitiker:innen, Verwaltungsmitarbeiter:innen und engagierten Bürger:innen. Gemeinsam besuchten sie beispielhafte Wohnprojekte in Niederösterreich, die nicht nur energieeffizient gebaut wurden, sondern auch von gemeinschaftlicher Selbstorganisation geprägt sind.
Mit dabei war auch die Umwelt-Stadträtin der Stadtgemeinde Ternitz: „Als Stadträtin und Mitinitiatorin der zukünftigen Erneuerbaren Energiegemeinschaft Ternitz setzen wir schon seit vielen Jahren auf Bürger:innenbeteiligung und innovative Projekte. Unser Ziel ist es, Ternitz klimafit zu machen – wie auch die laufende Entwicklung des Klimaneutralitätsfahrplans Ternitz 2040 zeigt. Projekte wie das Wohnprojekt BROT zeigen eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit und Gemeinschaft Hand in Hand gehen.“
Station 1: Wohnprojekt BROT-Pressbaum
Hier begrüßte die Vizebürgermeisterin von Pressbaum, Ingrid Burtscher (3. v. l.), die Gruppe. Ralf Aydt (1. v. r.) und Johanna Leutgöb (3. v. r.) von der Initiative Gemeinsam Bauen und Wohnen führten durch das Projekt. Das Gebäude wurde 2017 von einer Baugruppe im Niedrigstenergiehausstandard errichtet – in Holzleichtbauweise mit Zellulosedämmung. Die Wärme liefert ein Biomasse-Nahwärmenetz, das mit regionalem Hackgut aus dem Wienerwald betrieben wird. Weitere Merkmale: kontrollierte Wohnraumlüftung, thermische Solaranlage, 145-kWp-Photovoltaikanlage, Brauchwassernutzung – und ein zentrales Gemeinschaftshaus, das für Treffen, Feiern, Arbeit und Sport genutzt wird. Auch externe Gruppen können es verwenden. Rund 110 Menschen leben heute im Wohnprojekt BROT.
Station 2: Wohnprojekt Hasendorf (Sitzenberg-Reidling)
Das ländlich gelegene Projekt wurde 2019 bezogen und bietet 14 Haushalten bzw. 42 Personen ein Zuhause. Auch hier war eine Baugruppe Bauherrin. Gebaut wurde in Holzriegelbauweise mit Zellulosedämmung und Lehmplatten. Zur Ausstattung gehören Wärmepumpen, kontrollierte Lüftung, eine PV-Anlage und großzügige Gemeinschaftsflächen – diese machen rund 60 % der Gesamtfläche aus und bieten viel Raum für gemeinschaftliches Leben. Aktuelles Projekt: die Gestaltung einer Streuobstwiese im sogenannten Keyline-Design, das Regenwasser optimal speichert.
Station 3: Cohousing Pomali (Wölbling)
Pomali wurde bereits 2013 bezogen und bietet 29 Wohnungen. Die Anlage wurde als geförderter Wohnbau in Zusammenarbeit zwischen einem Bauträger und der Baugruppe realisiert. Beheizt wird mit einer Pelletheizung, unterstützt durch Solarthermie für Warmwasser. Eine PV-Anlage ist in Planung. Trotz ländlicher Lage kommt das Projekt mit vergleichsweise wenigen Autos aus – sechs davon werden als Carsharing-Fahrzeuge gemeinsam genutzt. Das Projekt ist eng in die Region eingebunden: Einige Bewohner:innen engagieren sich z. B. beim gemeindeeigenen E-Mobil-Fahrdienst.