Gloggnitz, 18. November:
Im Rahmen der von der Stadtgemeinde Gloggnitz initiierten Veranstaltungsreihe zum Thema „Region wird Blackoutfit“, fand am 18. November, in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal, der dritte Vortragsabend statt. Diesmal lag der Fokus auf der Stromerzeugung mit Photovoltaik. Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ (kurz eNu)-Energieberater, Franz Waxmann, konnte in seiner Präsentation aufzeigen, worin die Vorteile privater Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen (PV) bestehen. Passend zum Thema Blackout, verwies er auch darauf, dass die PV in Kombination mit einem Speicher, eine sehr gute Lösung zur Notstromversorgung im Falle eines Stromausfalls darstellt. Die Technologie der Batterien werde zunehmend besser – auch wenn beim Wirkungsgrad noch „Luft nach oben“ sei. Darüber hinaus, so der erfahrene eNu-Berater weiter, könne man mit dem Einsatz von Speichern auch den Eigenverbrauch seiner erzeugten Energie steigern – generell gälte hier, dass Haushalte, die PV mit Speichern kombinieren, bis zu 60 % der erzeugten Energie selbst nutzen. Auf die Frage, wie diese Speicher im Vergleich zur Anlage dimensioniert sein sollten, empfahl der Experte als Faustregel mindestens 1: 1 der Speicherkapazität in kWh zur Spitzenleistung der PV–Anlage. Ebenso könne man sich am doppelten Nachtverbrauch orientieren.

Waxmann hielt fest, dass PV mit Speicher in der Notstromversorgung Sinn macht. Über die Notstromversorgung hinaus sind Speicher noch relativ teuer und damit mitunter nicht wirtschaftlich. Für all jene, die aber dennoch auf eine möglichst autarke Stromversorgung Wert legen und sich für neue Technologien begeistern, ist es trotzdem eine gute Wahl. Ab nächstem Jahr wird es voraussichtlich neben der bestehenden und attraktiven PV-KEM-Investförderung auch wieder eine Förderung für Speicher geben – nachzulesen unter: www.umweltfoerderung.at. „Nutzen Sie das Angebot einer individuellen Energieberatung!“, rät Waxmann (www.energie-noe.at, Tel.: +43 (0)2742 / 22 144).

Stadtgemeinde vorbildlich im Klimaschutz
Abschließend verweist Bürgermeisterin, Irene Gölles, auf weitere Initiativen der Stadtgemeinde in Sachen Klimaschutz und Energiewende. Die Stadt ist bereits jetzt Musterschülerin betreffend ihrer Energiebuchhaltung, es gibt unzählige Initiativen zur weiteren Attraktivierung des Radfahrens sowie Bewusstseinsbildung für den Öffentlichen Verkehr in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion Schwarzatal. Derzeit werden Möglichkeiten für eine PV-BürgerInnenbeteiligung evaluiert – auch eine so genannte ‚Energiegemeinschaft‘ für die gemeinsame Verwertung von lokal produzierten PV-Überschüssen könnte in Gloggnitz in Zukunft entstehen.

Foto (von links nach rechts): Erich Binder, Katharina Fuchs, Alexandra-Farnleitner-Ötsch, Bernhard Deditz, Franz Waxmann, Irene Gölles, Iris Hintringer, Katharina Orth, Wolfgang Hahnl