In Ternitz findet man die vermutlich älteste Solaranlage Niederösterreichs. Roger Hackstock (AustriaSolar) und Christian Wagner (KEM Schwarzatal) überzeugten sich davon beim Lokalaugenschein. Aber der Reihe nach:

Der weltweit größte Produzent von Thermischen Solaranlagen hat seinen Sitz in Österreich. Neben dem unternehmerischen Geschick liegt ein wesentlicher Grund für diesen Erfolg in der Geschichte der Thermischen Solarenergie in Österreich. So gab es einerseits im Vergleich zu anderen Ländern schon sehr früh Forschungsarbeiten zur Nutzung der Sonnenenergie und es hat sich vor allem im ländlichen Raum in der Steiermark und in Niederösterreich eine Selbstbaubewegung etabliert.

Die Nummer 1 steht in Ternitz
Die Anlage Nummer 1 eines österreichweiten Forschungsmessnetzwerkes befindet sich in Ternitz. Die 1976 errichtete Thermische Solaranlage von Roland Stickler aus Rohrbach lieferte wertvolle Daten für die Weiterentwicklung der Solarenergienutzung. „Ich habe mir die Verbesserungsvorschläge von Herrn Stickler im Abschlussbericht der Forschungsarbeit durchgelesen und man kann mit Recht sagen, dass ein Großteil der angeführten Punkte heute State oft he Art sind“, zeigt sich Modellregionsmanager Christian Wagner begeistert.

Expertentreffen beim Solarpionier
Wagner, der selbst eine Diplomarbeit zum Thema Solarenergie verfasst hat, besuchte Ende April gemeinsam mit Roger Hackstock, Geschäftsführer der AUSTRIA SOLAR, die vermutlich älteste Thermische Solaranlage Niederösterreich. Beide überzeugten sich, dass diese immer noch voll funktionsfähig ist, obwohl heutige Anlagen natürlich wesentlich effizienter arbeiten. „Die Technologie zur thermischen Nutzung der Sonnenenergie ist ausgereift. Wir blicken auf über 40 Jahre Erfahrung zurück, alle Kinderkrankheiten sind beseitigt. Wie man anhand des Beispiels hier in Ternitz sieht, halten diese Anlage auch sehr lange“, erläutert Hackstock, der sich wünschen würde, dass wieder mehr Solaranlagen auf den Dächern des Landes installiert werden.

Die Statistik jedenfalls beeindruckt.
Mit Ende des Jahres 2015 waren in Österreich 5,2 Millionen Quadratmeter thermische Sonnenkollektoren in Betrieb, was einer installierten Leistung von 3,7 GWth entspricht. Die Elektrizitätswerke an der Donau in Österreich haben beispielsweise insgesamt eine Leistung von „nur“  2,2 GWth.
Sein Ziel, nämlich den Ölverbrauch seiner Heizung zu verringern, hat Roland Stickler übrigens mit Sicherheit erreicht, konnte er über die letzten 40 Jahre doch etwa 8000 Liter Heizöl einsparen. Er hat damit so viel CO2 gespart, wie 20 Transatlantikflüge oder 20 Jahre Autofahren an CO2-Ausstoß verursachen.